Am Ende war es gar nicht mehr so knapp. 55 Prozent der SchottInnen stimmten für den Verbleib im Königreich. Vielleicht haben die Landwirte den Ausschlag gegeben, die nicht warten wollten, bis ein unabhängiges Schottland in die EU aufgenommen wird (und bis dahin keine EU-Subventionen bekommen hätten). In Städten wie Glasgow hatten die Yes-Voter jedenfalls eine Mehrheit. Premierminister David Cameron kann jetzt erstmal aufatmen. Aber dann muss er seine Versprechen einhalten. Eine umfassende Verfassungsreform steht jetzt auf der Tagesordnung. Nicht nur das schottische Parlament soll mehr Befugnisse bekommen. Auch Wales und Nordirland wollen mehr Autonomie und die Labourpartei verlangt ein eigenes Parlament für England. Denn bislang bestimmt das britische Parlament, also auch die walisischen, nordirischen und schottischen Abgeordneten, über die Geschicke Englands. Es wird nicht einfach werden, das zu ändern. Aber wenn es gelingt, wird Großbritannien ein Bundesstaat ähnlich wie Deutschland sein.
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